Erster Blick auf CSS mit Coda 2

Heute kam nach jahrelangem langem Warten Coda in Version 2 in den Mac App Store. Leider waren die ersten Tests in Sachen CSS-Support wenig feierlich.

Wer mich kennt: ich bin jahrelanger Coda- (und irgendwie auch Panic, Inc.-Fan, und werde das – was reines Coding angeht auch mit dieser Version wohl auch bleiben. Dennoch habe ich mir mehr, vielleicht aufgrund der elenden Wartezeit fürs erste zu viel, von Coda 2 versprochen. Gehofft hatte ich vor allem auf eine effektive (und ja, von Panic auch „revolutionäre“) CSS-Unterstützung … und diese Hoffnung scheint sich soeben in ein pures Luftschloss verwandelt zu haben. :-(

Der alte CSS-Editor ist weg. Ersatzlos wie mir scheint. Das ist schon mal ein starkes Stück. Er war zwar nicht grandios und immer so ein bisschen „1.0“ … aber immerhin hier und da hilfreich.

Leider ist das, was da als revolutionäres PopUp-System nun hinzu gekommen ist zwar von der Idee her nett, aber teilweise unsäglich zu bedienen: margin, padding … solche Basics macht man quasi im Blindflug, weil die friemeligen Regler keine Skala aufweisen (und der Code trotz aktueller Hardware nur schleppend upgedated wird).

Der Color Picker bietet weder einen „Picker“ (für die Aufnahme von Farben vom Bildschirm), noch Zugriff auf die gespeicherten Farben der systemweit verfügbaren OS X-Farbpalette – das kriegt ja selbst Adobe besser hin.

Gradients? Nur für Webkit. Und ohne die Möglichkeit, sich Presets abzulegen. Ein Glück gibt’s http://www.colorzilla.com/gradient-editor/.

Buggy ist es leider auch noch trotz angeblich ewigem Beta-Test … so wird z.B. beim einfügen von CSS-Regeln in einen bestehenden Regelsatz das schließende Semikolon nicht gesetzt – entsprechend zerschiesst man sich die (ohnehin auch noch hakelige) Live-Preview und man ist auch hier wieder blind unterwegs.

Alter DOM-Hirachy-Inspector auch weg.

Gehofft hatte ich in Sachen CSS auch auf eine Art X-ray-Auswahl von Elementen / bzw. zugehöriger Selektoren – eine Funktion, wie Sie im Prinzip in Coda 1 für HTML(!) bereits vorhanden war und einen unglaublich schnellen und präzisen Workflow ermöglicht. (Wer’s nicht kennt: hier wähle ich ein Element per Maus/Pointer und springe unmittelbar an die entsprechende Stelle im Code. Da hilft leider auch der nun (immerhin) integrierte Standard-Web-Inspector nur wenig drüber hinweg. Sehr schade. Und für CSS muss ich somit wohl bei CSSEdit/Espresso 2 und diversen Web-Tools bleiben.

Für mehr ist es leider noch zu früh und ich werde sehen, wie sich Coda 2 im Alltag nun wenigstens in seiner eigentlichen Königsdisziplin schlägt. Code-Folding klappt ja zumindest schon mal sehr schön (sowohl für Maus-Schubser als auch per Tastatur größtenteils ok).

Fazit: Schade. Besserung hoffentlich noch in diesem Jahrzehnt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert