Heute hat Adobe eine Reihe an Apps für das Zusammenspiel von iPad und Photoshop in den AppStore entlassen.
Für zusammen knapp 8 Euro habe ich mich mal auf die neue „User Experience“ eingelassen. Fazit vorweg: interessant durchwachsen.
Adobe Eazel
Eazel – macht Spass. Das malen mit „sowas ähnlichem wie Wasserfarben“ gelingt recht gut, sieht hübsch aus und kann sicher mal für den ein oder anderen organisch anmutenden Hintergrund verwendet werden. Sendet man die Bilder nach Photoshop, erscheinen sie dort umgehend in 2048 x 1536 Pixel Auflösung (Klick aufs Bild öffnet die volle Auflösung; habe mit 60% JPG-komprimiert).
Das einzige was ich direkt vermisst habe, waren (möglichst noch automatisch angelegte) Ebenen. Aber kann ja noch kommen.
Adobe Nav
Nav – ist irgendwie quatsch für mich nur teilweise zu gebrauchen (siehe Ergänzung unten). Da ist man in mit der Tastatur doch besser bedient und muss auch nicht ständig mit dem Blick zwischen Tablett und (Workstation-)Bildschirm wechseln. Man kann hier prinzipiell alles als „große Symbole“ auf´s Touch-Tablett zaubern, was auch in der Werkzeuge-Palette befindlich ist (also auch die Alternativ-Objekte, die dort erst auf langen Mausklick sichtbar werden). Undo/History gehören somit nicht dazu, und das war auch gleich das erste, was ich vermisst habe. Immerhin die Vorder-/Hintergrund-Farbe ist schön groß dargestellt … trotzdem: macht das alles zumindest für meinen Workflow keinen Sinn.
Allerdings gibt’s da auch noch eine zweite Seite, die die geöffneten Dokumente anzeigt und damit als eine Art Switcher fungieren kann. DAS wiederum ist nett … mal schauen, wie sich das möglicherweise doch integriert.
Nachtrag, inzwischen weiter ausprobiert: Die besagte zweite Seite von Nav weiß inzwischen durchaus zu gefallen. Via Pinch kann man ins Dokument hinein zoomen und auch als Vollbild darstellen (1024 x 768). Das wiederum macht u.a. Sinn, wenn man mit Screendesign am / fürs iPad zu tun hat – da fallen dann doch einige Arbeitsschritte weg.
Adobe ColorLava
ColorLava – fühlt sich noch etwas seltsam an, könnte aber interessant werden. Farben mische ich zwar viel exakter mit dem PS-eigenen Farbwähler … aber darum geht es bei dieser App ja offensichtlich auch gar nicht. Durch das verschmieren können – im Gegenteil – viel eher Farben entstehen, auf die ich im reinen Photoshop-Kontext gar nicht gekommen wäre. Nett auch hier die „Seite 2“: dort ist Platz für Seitenweise eigener 5er-Paletten. Kurzum: wer Kuler & Konsorten zur Inspiration nicht mag, kann’s ja mal hiermit versuchen. :-)
Alle Apps sind Multitasking-fähig und bleiben auch im Hintergrund mit Photoshop verbunden. Zusammen mit den (via X-Code freischaltbaren) 4-Finger-Gesten zum schnellen Umschalten scheint mir die Sache zumindest auf diesen ersten Blick gar nicht mal so übel (Achtung: Eazel kommt hier mit seinen 5-Finger-Gesten etwas ins schleudern).
Auf das mehr hinzu kommt (was bei Adobe ja durchaus dauern kann) :-)